Stress und hohe Anforderungen können sich negativ auf die Gesundheit von Menschen auswirken – das ist keine Neuigkeit mehr. Ein Artikel des Harvard Business Reviews zeigt nun aber interessante Zusammenhänge zwischen Stress und Engagement von Mitarbeiter*innen auf:
Konsequenzen von Stress, psychischen Belastungen und, in der stärksten Ausprägung, Burnout sind für Unternehmen nicht zu unterschätzen. Mitarbeiter*innen, die hohen Stressbelastungen ausgesetzt sind, treffen strategische Entscheidungen schlechter, zeigen weniger Kreativität und Innovationsvermögen und die Wahrscheinlichkeit, dass sie ihren Job verlassen, ist dreimal so hoch. Die finanzielle Gesamtbelastung für das Gesundheitssystem, durch Behandlungskosten und Krankenstände, ist auch nicht außer Acht zu lassen.
Laut dem Artikel haben Einzelmaßnahmen um Stressbelastungen im Arbeitsumfeld entgegenzuwirken selten Erfolg. Vielmehr bedarf es einer Strategie, die sowohl auf die individuelle als auch auf die organisationale Ebene abzielt. Insbesondere soll sowohl am Wohlbefinden der Mitarbeiter*innen, als auch an ihrem Engagement angesetzt werden. Gelingt dies, ist das nicht nur bei der Stressreduzierung hilfreich, sondern trägt auch zum Unternehmenserfolg bei.
Folgende Möglichkeiten, wie beide Aspekte – Wohlbefinden und Engagement – am besten gefördert werden können, führt die Autorin an:
Schaffen eines Arbeitsumfeldes, das Stress reduziert
- Psychologische Sicherheiterhöhen: Psychologische Sicherheit bedeutet, klar formulierte Ziele, eine Kultur in der jede*r sprechen darf und gehört wird und ein Arbeitsumfeld, das fordert, aber nicht bedroht. All dies fördert das Vertrauen und die Zusammenarbeit im Team, was wiederum Stress reduziert.
- Pausen während des Arbeitstages: Konzentrierte und fokussierte Arbeit ist maximal 90-120 Minuten möglich. Mitarbeiter*innen sollten ermutigt werden, Pausen zu nehmen, Bewegung zu machen, sich auszutauschen, um dann wieder voller Konzentration arbeiten zu können.
- Flexibles Arbeiten ermöglichen: WennEntscheidung über Ort und Zeit der Arbeit zu einem gewissen Maß selber getroffen werden können, ermöglicht das Mitarbeiter*innen auf individuelle Bedürfnisse Rücksicht zu nehmen. Wenn Beruf und Familie oder Freizeit dadurch besser vereinbar sind, steigert das auch die Motivation, das Wohlbefinden und sogar die Gesundheit der Arbeitnehmer*innen.
Mitarbeiterengagement erhöhen
- Transparenz: Unklarheit darüber wie die eigene verrichtete Arbeit Unternehmenszielen hilft, führt dazu, dass sich Mitarbeiter*innen unproduktiv fühlen und leichter gestresst sind. Transparentes aufzeigen, wie die eigene Leistung zur Erreichung der Unternehmensmission beiträgt, fördert Engagement und Bindung von Mitarbeiter*innen.
- Autonomie:Wenn möglich sollten Mitarbeiter*innen die Möglichkeit haben, Einfluss darauf zu nehmen, wie die eigene Arbeit gestaltet und erbracht wird. Es entwickelt sich weniger Engagement für die eigene Arbeit, wenn man keinen Einfluss auf die Tätigkeit haben kann.
- Kultur der Wertschätzung: Wertschätzung der Arbeit, die geleistet wird, lässt Mitarbeiter*innen leichter Arbeitsanforderung tolerieren. Studien haben auch gezeigt, dass Unternehmen, die eine Kultur der Wertschätzung pflegen, weniger Fluktuation haben. Denn öffentliche Ankerkennung von Leistung, stärkt Gefühle der Zugehörigkeit und die Verbindung zum Unternehmen.
Weitere Informationen und den Originalartikel gibt es hier zu lesen: https://hbr.org/2019/11/making-work-less-stressful-and-more-engaging-for-your-employees