Was ist Schmerz?
Einführend zu unserem Vortrag mein „Körper eine Baustelle“ sehen wir uns heute das Thema Schmerz an. Insbesondere Gelenkschmerzen können uns den Spaß an der Bewegung verleiden und führen dazu, dass wir gar nichts Sportliches mehr in Angriff nehmen. Gibt es aber so etwas wie guten Schmerz?
Schmerz ist grundsätzlich ein Alarmsignal, dass Gefahr droht. Meist hat er einen Grund. Entfällt dieser kann man von chronischen Schmerzen sprechen, die einer medizinischen Abklärung bedürfen und für die unser Physio Philipp auch einen Vortrag vorbereitet hält.
Gibt es guten Schmerz?
Guter Schmerz, schlechter Schmerz? Die Abgrenzung ist nicht immer einfach. Das ist der Versuch zu einem Leitfaden. Oft ist es für Trainer eine Herausforderung zu klassifizieren, wie gut es einem Athleten noch geht. Das Schmerzempfinden ist hochgradig individuell und hat nicht immer etwas mit der Schwere der Verletzung und Belastung zu tun.
Sporteinsteiger haben meist ein noch wenig ausgeprägtes Körpergefühl und sind dann entweder unsicher oder neigen zur Übertreibung beim Training, vor allem weil im Breitensport noch schwachsinnige Sprüche wie „No pain, no gain“ im Sportlernarrativ herumgeistern.
Wann muss man aufpassen?
Ziehende, brennende oder dumpfe Schmerzen während der Belastung sind meist ein Zeichen für Anstrengung. Es können aber auch steife Muskeln oder Kohlenhydratmangel ein Grund sein. Diese Art von Schmerz ist in den allermeisten Fällen komplett harmlos; vor allem wenn sie nach der Belastung aufhören.
Stechende Schmerzen sind fast immer ein Zeichen für eine Verletzung oder Gefahr im Verzug. Hier raten wir dringend zum Arztbesuch, der die weiteren Schritte zu entscheiden hat.
Am Ende bleibt noch der Muskelkater von dem es grob gesprochen 2 Arten gibt: Der bei dem, die Beweglichkeit leicht eingeschränkt ist und, der mal passieren kann, und jener bei dem man sich gar nicht mehr bewegen kann.
Dieser Muskelkater ist auf jeden Fall zu vermeiden und kein Zeichen von Trainingserfolg, da die Erholung von diesem meist so lange dauert, dass allfällige Trainingsfortschritte nach der Pause wieder weg sind.
Gehört der Spruch „No pain, no gain“ auf den Misthaufen der Geschichte?
Der Spruch „No pain, no gain“ hat im Leistungssport insofern seine Berechtigung, da tatsächlich in circa 20 Prozent der Trainings über die Schmerzgrenze hinausgegangen werden muss, um noch eine Anpassung zu erzielen. Diese Gänge an und über die Reserve sind allerdings sehr gut vorbereitet und auch hier im Rahmen der Möglichkeiten, da Leistungssportler ein sehr ausgeprägtes Körpergefühl haben. Sie sind gerade durch das viele und harte Training echte Spezialisten für Mindfulness oder Achtsamkeit.
Auch Musikern oder jeder anderen Person, die Topleistung erzielt hat, sind diese Zusammenhänge bekannt. Der Weg zur Topleistung ist nicht immer angenehm und manchmal ist Akzeptanz und Verdrängung ein Mittel, um am Tag X Leistung zu bringen. Wer allerdings jeden Tag an und über seine Grenzen geht, wird nicht den erforderlichen langen Atem aufbringen können, um an die Spitze zu kommen.
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