Bewegung, Sport, Training -Wie viel muss es sein?
Gleichgültig in welcher Leistungsklasse Du dich befindest – eine Frage stellen wir uns als Trainer*innen jeden Tag: Wie viel Training muss es denn sein? Muss es überhaupt Training sein oder reicht auch „nur“ Bewegung und Sport? Wie unterscheiden sich Sport und Training?
Training verfolgt ein Ziel und wird durch einen Plan strukturiert. Bewegung und Sport hingegen finden aus Trainersicht spontan statt. Wenn Du dich fit fühlst und damit glücklich bist, sind Bewegung und Sport vollkommen ausreichend und müssen nicht geplant werden. Ein Trainingsplan kann aber gerade bei Einsteiger*innen in den ersten Wochen hilfreich sein, nicht zu viel auf einmal zu machen. Das sichert Nachhaltigkeit ab und vermeidet, dass durch ein Zuviel am Anfang die guten Vorsätze nach wenigen Wochen aufgegeben werden.
Es wurde schon verraten: Man kann sich zu viel zumuten und hier können Einsteiger*innen wie Leistungssportler*innen gleichermaßen betroffen sein. Aber der Reihe nach. In den nächsten Zeilen möchten wir darauf eingehen, wann es unter Umständen zu wenig ist, wann zuviel und wann es gerade richtig.
Aufgrund unserer Individualität kann das richtige Maß nicht genau in Trainingsstunden ausgedrückt werden. Deswegen sind die von uns genannten Parameter sicher nicht vollständig, subjektiv und sicher auch umstritten. Als Trainer*innen halfen uns aber diese Zeichen oft, Unterforderung zu erkennen und Überlastung zu vermeiden.
Unsere fünf Säulen des Wohlbefindens sind folgende: Schlafqualität, Verdauung, Sexualität, Laune und Konzentration
Wann ist es zu wenig und zu viel?
Alle fünf Säulen können beim gesunden Menschen durch Bewegung und Training positiv beeinflusst werden. Gerade starker Bewegungsmangel kann hier alle fünf Parameter sehr stark beeinträchtigen:
Schlaf wird durch unser vegetatives Nervensystem gesteuert, welches durch das richtige Maß an Bewegung positiv beeinflusst wird.
Die Darmperistaltik wird durch Bewegung stark angeregt und hilft mehr als so manches Joghurt aus der Werbung.
Die Libido ist freilich ein privater wie sehr individueller Lebensbereich und bei uns Menschen sehr unterschiedlich ausgeprägt. Daher sprechen wir bewusst nicht von Verbesserung, sondern weisen darauf hin, dass Bewegung aufgrund der stimulierten hormonellen Regelkreise Dich in Schwung bringen kann.
Bewegung in der richtigen Intensität hilft uns schließlich sehr, schlechte Laune und Konzentrationsmangel zu beseitigen. Bewegung löst dabei, und das ist uns sehr wichtig, keine Probleme, hilft uns aber dabei, sich temporär von ihnen zu lösen.
Zu viel?
Bemerkenswert dabei ist, dass auch zu viel Bewegung dieselben Symptome auslösen kann. Für diejenigen unter Euch, die hier einen Verdacht in die Richtung hegen, ist folgende Frage interessant: Bereitet Euch das Training ebenso viel Freude, wie am Anfang? Hier können eine Pause von 2 bis 3 Tagen oder eine Woche mit wesentlich weniger „Programm“ hilfreich sein.
Genau richtig
Egal, ob Du gewissenhaft einen Plan verfolgst oder Dich spontan bewegst: Wenn alle fünf beschriebenen Säulen gut laufen und Dir keine Beschwerden bereitet, machst Du wohl alles richtig. WICHTIG: einmal oder ein paar mal schlecht schlafen, oder ein Tag schlechte Laune – also punktuelle Störungen sind vollkommen normal. Erst wenn sich ein Zustand über mehrere Wochen eingeschlichen hat, sollte man dem Beachtung schenken und natürlich auch einen Arzt aufsuchen, um andere Ursachen abzuklären.
Zum Abschluss
Vieles hier ist subjektiv, individuell und auf (mehrfache) anekdotische Erfahrung aus mehr als zwanzig Jahren Trainerdasein zusammengetragen worden. Wenn Du etwas genauer wissen möchtest, schreib uns! Wir freuen uns auch, Dich in der Trainerfragestunde begrüßen zu dürfen. fgonline@fitnessgoesoffice.com