Wie werde ich schnell?
Diese Frage bekommen wir Trainer*innen oft gestellt und die Antwort ist denkbar einfach:
Laufe schnell! Wirklich schnell. Was ist nun gemeint? Um über eine längere Zeit schnell zu laufen, braucht es eben nicht nur Ausdauer, sondern ein paar Komponenten mehr.
Motorik
Jede Bewegung ist am Ende des Tages ein im Gehirn abgespeichertes Programm. So auch Laufen. Wer immer dieselbe Geschwindigkeit läuft, hat am Ende kein Programm zur Verfügung, schneller zu laufen. Im Gegenteil: Oft ist es so, dass das Bewegungsmuster so eingeschliffen ist, dass man auf einen Laufstil in einer ganz bestimmten Geschwindigkeit hat und alle erdenkliche Mühe auszubrechen.
Darüberhinaus verfügen wir, sehr grob dargestellt, über zwei Muskelfasern, schnelle und langsame. Wenn die schnellen nie trainiert werden, können sie auch nicht leisten! Das ändern wir jetzt.
Wirklich schnelles Laufen über kurze Strecken von 30, 100 und mehr Metern hilft, das Bewegungsmuster aufzubrechen und die schnellen Muskelfasern zu erhalten und zu trainieren. Von der Trainingsgestaltung gibt es verschiedene Wege.
Man kann mit fliegendem Start 50 Meter Serien mit fast maximaler Geschwindigkeit und einigen Minuten Pause dazwischen laufen. Für den Einstieg reichen 6 bis 8 Wiederholungen. Der Muskelkater ist garantiert.
Anzahl und Länge der Intervalle können dann ausgedehnt werden. Dabei ist zu beachten, dass 100 oder 200 Meter (je nach Können) die Obergrenze für das „wirklich schnelle Laufen“ darstellen, da über diese Distanz hinaus, andere Effekte als die Geschwindigkeit trainiert werden.
Wenn diese Trainings 1 bis 2 mal pro Woche integriert werden, haben wir eine größere motorische Bandbreite, aus der Du schöpfen kannst und wirst feststellen, dass Deine eigentlichen Intervalle (meist 1000er, 2000er und 3000er) zwar kardiovaskulär noch immer fordernd sind, aber motorisch viel leichter von statten gehen.
Aufwärmen!
Es ist sehr wichtig vor diesen neuen Reizen, gewissenhaft aufzuwärmen, da wir bei diesen zwar nur kurzen aber doch schnellen Reizen, Sehnen und Bindegewebe stark fordern. Diese Strukturen werden durch das Training zwar stärker, aber nur, wenn wir diese auf die Belastung vorbereiten und es nicht übertreiben.
Geduld und Basics!
Sprints, Geschwindigkeit und Sprünge sind im Training verlockende Reize, da hier subjektiv „viel weiter geht“. Dennoch sollte man diese Mittel nicht inflationär einsetzen. Warum?
1) Der Körper braucht Zeit, diese zu verarbeiten.
2) Intensive Reize werden nun mal nur durch das lockere Grundlagentraining getragen.
Es gibt im Training keine Abkürzungen.
Viel Spaß beim Training! Bei Fragen melde Dich: fgonline@fitnessgoesoffice.com