Wie Temperatur und Schlaf zusammenhängen
Ihr habt sicher schon einmal festgestellt, dass es unmöglich ist einzuschlafen, wenn Euch zu kalt oder zu heiß ist. Das macht entwicklungsbiologisch Sinn, um das eigene Überleben zu sichern. Grundsätzlich ist unser Körperkern gut von der Außenwelt abgeschirmt, sodass sich selbst bei Temperaturwechseln die Körperkerntemperatur nicht sofort verändert. Unser Körper gleicht das aus. Dies funktioniert allerdings nicht unbegrenzt, ab einem gewissen Punkt muss der Körper seine Funktionen drastisch einschränken, um das Überleben zu gewährleisten. Sensoren in der Haut geben permanent Rückmeldung darüber, wie hoch die Außentemperatur ist. Infolgedessen reguliert das Gehirn den Grad an Aktivierung. Sollte es nämlich zu kalt oder zu warm sein, ist es besser, wenn wir nicht schlafen.
Wir Menschen sind als Säugetiere „gleichwarm“. Das heißt, dass wir dazu in der Lage sind, unsere Körpertemperatur selbst zu regulieren; selbst dann, wenn wir wechselnden Temperaturen ausgesetzt sind. Alle gleichwarmen Wesen haben sich aus den wechselwarmen Lebewesen entwickelt, deren Wärmehaushalt wiederum stark von äußeren Faktoren abhängt. So liegen Reptilien nicht ihres Teints wegen in der Sonne, sondern weil sie die daraus gewonnene Wärme für ihre Aktivitäten brauchen. Im Gegenzug können sie nur schlafen, wenn ihr ganzer Körper abgekühlt ist.
Bei uns Säugetieren ist das ein wenig komplexer. Unsere Körperkerntemperatur fällt auch, wenn wir schlafen, unsere Hauttemperatur steigt parallel dazu allerdings an.
Betrachten wir diese biologischen Hintergründe, fällt es uns am leichtesten einzuschlafen, wenn unser Körperkern schön kühl ist. Dabei sind die Extremitäten an der Hautoberfläche wärmer, weil die hohe Zahl an Blutgefäßen in diesen Regionen eine Wärmeableitung erlaubt. Mehr Durchblutung an Füßen und Händen bedeutet mehr Wärmeableitung und somit einen kühleren Körperkern, was schlussendlich zu besserem Schlaf führt.
Durch bestimmte Verhaltensweisen könnt Ihr die ideale Temperaturumgebung für Euren Körper und ein schnelles Einschlafen schaffen:
- Vor dem Schlafen die Hauttemperatur durch beispielsweise eine heiße Dusche, ein Fußbad, warme Kleidung oder Socken steigen lassen
- Im Schlafzimmer extreme Umgebungstemperaturen vermeiden, da diese eine dem Schlaf nicht zuträgliche Aktivierung starten würden. Niedrige Temperaturen im Schlafzimmer können hingegen die gewollte Abkühlung über die Haut fördern und das schnelle Einschlafen unterstützen.
Weitere Informationen zu dem Thema könnt Ihr hier finden: https://blog.humanos.me/how-to-fall-asleep-faster-warm-feet-quick-to-sleep/