Warum Du keine Supplemente für Deine Merkleistung kaufen solltest
Eine aktuelle Studie fand heraus, dass ein viertel der Erwachsenen über 50 Nahrungsergänzungsmittel kauft, um Konzentration und die Gedächtnisleistung zu erhöhen. Das Problem dabei: Es gibt wenig Beweise, dass sie funktionieren.
Bei den handelsüblichen Produkten können und dürfen die Hersteller zwar angeben, dass Ihre Produkte die Merkleistung erhöhen, aber nicht dass sie gegen Alzheimer oder Demenz schützen. Der Grund dafür: Sonst müssten sie wissenschaftliche Beweise anführen.
Auf die Kombination der Nährstoffe kommt es an!
Nur kennt man die richtige noch nicht. Viele Supplemente konzentrieren sich auf Omega 3 Fettsäuren, Vitamin E, B Vitamine, und ebensolchen Kombinationen. Warum gerade diese?
Laut Dr. Marshall vom Harvard Alzheimer Research Institut gibt es eine gute Beweislage, dass manche Ernährungsformen wie die mediterrane Diät, die DASH Diät oder MIND Diät die kognitive Kapazität verbessern können. Diese Diäten enthalten die oben beschriebenen Nährstoffe. Vollkommen unklar aber ist, ob es die Kombination, ein einzelner Stoff oder gewisse Mengen sind, die den Vorteil bringen. Forscher haben bisher nur mit begrenztem Erfolg versucht dem auf die Spur zu kommen: Es gibt noch keinen Grund zur Annahme, dass Supplemente gar nicht wirken könnten. Aber es gibt keine klinischen Studien, die Vitamine oder Mineralstoffe isoliert auf ihre Wirkung für das Gehirn untersucht haben.
Hier folgt eine kurze Zusammenfassung vom Stand der Wissenschaft:
Omega 3 Fettsäuren
Die biologisch aktivsten Formen der Omega-3-Fettsäuren sind EPA (Eicopentaensäure) und DHA (Docosahexaensäure). Des Weiteren gibt es in dieser Gruppe auch die sogenannte Alpha-Linolensäure (ALA) – diese Form wird vom Körper in EPA und DHA umgewandelt. Es handelt sich hierbei also um eine Vorstufe, die in pflanzlichen Produkten (zum Beispiel Leinöl) vorkommt.
Der Körper wandelt ALA in EPA oder DHA um. Allerdings nur in kleinen Mengen. Also bekommt man die beiden letzteren am besten, wenn man viel Fisch isst. Diese Omega-3 Fettsäuren sind Teil der Zellmembran im Gehirn und wirken gegen Entzündungen und oxidativen Stress; schützen als die Gehirnzelle.
Dr. Marshall erklärt allerdings, dass diese Effekte bei fischreichen Diäten nachgewiesen werden konnten, aber noch nicht bei der Gabe von Supplementen auf Fischölbasis.
Vitamin E
Vitamin E hilft gegen oxidativen Stress und das einzige Supplement deren Effekt erfolgreich bewiesen werden konnte. Eine Studie aus dem Jahr 2014 in der Zeitschrift Nutrients fasste die Ergebnisse von Vitamin E Gaben bei Herzerkrankungen, Schlaganfällen und Alzheimer zusammen.
Die Forscher fanden dabei raus, dass hoch dosiertes Vitamin E Menschen mit milden bis moderaten Alzheimer Verläufen helfen konnte, ihrem Alltag nachzugehen. Allerdings hielt das die Krankheit nicht auf und eine Nebenwirkung waren Schlaganfälle.
B Vitamine
Die Vitamine B6, B9 und B12 werden oft mit positive Effekten für das Gehirn in Verbindung gebracht, das sie Homocysteine aufbrechen können, die wiederum in erhöhter Menge mit Alzheimer und anderen Demenzerkrankungen in Verbindung gebracht werden. Darüber hinaus werden B Vitamine benötigt, um neue Gehirnzellen zu bilden. Allerdings bekommen die meisten Menschen über ihre herkömmliche Diät zu genug B Vitaminen und es besteht kein Grund diese zu supplementieren.
Warum also werden noch immer Milliarden in diesem Geschäft umgesetzt? Das Einnehmen einer Pille leichter ist als der Wechsel des Lebensstils. Bis mehr darüber bekannt ist, empfiehlt Dr. Marshall sein Geld zu sparen und lieber regelmäßig zu trainieren und eine pflanzenbasierte Diät einzunehmen.
https://www.health.harvard.edu/mind-and-mood/dont-buy-into-brain-health-supplements