Rückenschmerzen
In einem neuen Artikel des Journal of the American Medical Association (JAMA) haben Adrian C. Traeger, PhD; Amir Qaseem, MD, PhD, MHA; James H. McAuley, PhD Richtlinen für Rückenschmerzen herausgegeben. Bei Fragen könnt Ihr uns jederzeit kontaktieren: fgonline@fitnessgoesoffice.com
Schmerzen im unteren Rücken sind eine der häufigsten Gründe, ärztliche Hilfe zu holen. Meistens werden diese durch kleinere Probleme mit Muskeln, Gelenken oder Bändern ausgelöst. In den seltensten Fällen, nämlich weniger als einem Prozent, ist der Grund bei ernsthaften Problemen der Wirbelsäule zu suchen.
Diese Schmerzen können über die Länge der Symptome kategorisiert werden. Akuter Schmerz dauert weniger als vier Wochen. Chronischer Schmerz länger als zwölf Wochen.
Wie grenzt man das Problem am besten ein?
Patient*innen mit Rückenschmerzen sollten eine möglichst detaillierte Patientengeschichte zur Verfügung stellen und sich einer körperlichen Untersuchung unterziehen. Die meisten brauchen keine bildgebenden Verfahren. (Röntgen, CT oder MRT)
Wann sollte dringend den Arzt aufsuchen?
Manchmal ist es allerdings dringend notwendig, sofort einen Arzt aufzusuchen. Wenn folgende Begleitsymptome auftreten: Schwäche auf einem Bein, Lähmungserscheinungen, eingeschränkte Darm oder Blasenfunktion, Taubheitsgefühle im Gesäß oder Genitalbereich, Fieber oder eine Vorgeschichte mit Krebs besteht.
Prognose und Behandlung
Akute Schmerzen verschwinden meist binnen weniger Wochen. Menschen mit chronischen Schmerzen haben oft Episoden, bei denen die Schmerzen mal mehr oder weniger sind oder ganz verschwinden.
Menschen mit akuten Schmerzen sollten laut dem American College of Physicians (ACP), so beraten werden, dass ihre Schmerzen verschwinden. Sie sollten so aktiv wie möglich bleiben und nicht medikamentös beginnen. Dabei können Wärmebehandlungen, Massage, Akupunktur und andere manuelle Behandlungen eingesetzt werden. Wenn Medikamente eingesetzt werden, sollte eine möglichst geringe Dosis über den kürzest möglichen Zeitraum eingesetzt werden. Entzündungshemmende Medikamente wie Ibuprofen können akute Schmerzen lindern oder beseitigen.
Patient*innen mit ins Bein ausstrahlenden Schmerzen sollten eine weiter Untersuchung anstreben, um invasive Methoden zu überlegen. Bei einem eingeklemmten Nerv können die Optionen von einer Injektion bis Operation reichen.
Die Priorität sollte aber auch bei Patient*innen mit chronischen Schmerzen auf einer nichtmedikamentösen Behandlung mit Bewegung liegen. Dem American College of Physicians zufolge können diese Therapien auch sehr multidisziplinär aufgestellt sein: Akupunktur, Achtsamkeitstraining, Tai Chi, Yoga, Ansteuerungstraining, progressive Entspannungsmethoden, Biofeedback, Laser Therapie, Verhaltenstherapie und manuelle Behandlungen.
Für Patient*innen, die nicht darauf ansprechen sind Entzündungshemmer wie Ibuprofen die erste Wahl. Ein zweiter Schritt kann der Einsatz von Opioden wie Tramadol sein. Alle stärkeren Medikamente sollten hinsichtlich Nutzen und Nebenwirkungen sorgfältig und von Ärzten ausgewählt werden.
Patient*innen mit stark einschränkenden Schmerzen und eingeschränkter Lebensqualität, bei denen eine nichtinvasive Therapie keinen Erfolg brachte sollten mit ausgewiesenen Spezialist*innen ihre Behandlungsoptionen besprechen. Hier sollten Risiko, Nutzen, Kosten und die Präferenzen der behandelten Person berücksichtigt werden.