Motivation
Wie kann ich mich motivieren? Die Frage bekommen wir als Trainer oft. Die wissenschaftliche Antwort darauf ist, dass es intrinsische Motivation und extrinsische Motivation gibt. Intrinsisch ist die Motivation, die aus einem selbst kommt. Extrinsisch sind die Faktoren, die einen dazu motivieren, etwas zu tun: Geld, Anerkennung, Sicherheit.
Keiner von uns ist jemals nur intrinsisch oder extrinsisch motiviert. Ein gutes Beispiel: Hochleistungssportler, die schon sehr viel Geld (extrinsisch) verdient haben, weltberühmt sind (Anerkennung) und trotzdem weitermachen oder sich nach einer Verletzungspause zurück kämpfen (intrinsisch).
Wie geht’s den anderen? Wie geht’s Dir?
Was können im besten Sinne des Wortes normale Menschen für sich mitnehmen?
Auch Hochleistungssportler sind nicht mit Freude bei jeder Einheit dabei. Sie wissen aber, dass der Anpassungsdruck in ihrer Liga so groß ist, dass mit Freude allein, kein Blumentopf zu gewinnen ist. Die nackte Wahrheit: Sie zwingen sich öfter als man glauben würde über die ersten Minuten des Trainings und stellen dann oft fest, dass es a) – banal!- eh geht und nicht nur nicht schlimm ist, sondern richtig gut lief und b) ziehen sie aus der geleisteten Überwindung berechtigten Stolz, dass sie sich jetzt gerade einen Vorsprung zu ihren Konkurrenten geholt haben. Wirklich interessant ist aber, was dabei im Gehirn passiert: Dieses Erfolgserlebnis wird im präfrontalen Kortex abgespeichert und erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass man immer wieder trainiert.
Die Voraussetzung dafür ist, dass das Training richtig dosiert ist und nie in einer Auslöschung ausartet. HIIT Trainings, die zu oft eingesetzt werden oder zu intensiv dosiert, weil deren Konzept falsch verstanden wurde, sind ein Weg ins Desaster, weil der oben beschriebene Prozess der positiven Programmierung auch in die andere Richtung funktioniert. Ganz direkt ausgedrückt: Es ist einfach nicht schön, sich zu überanstrengen und unser Gehirn schützt uns dann genau davor.
Motivation ist auch eine Funktion von Perspektive. Wenn die Perspektive ein emotionales Ziel ist, braucht es weniger Überwindung, zu trainieren als wenn das Ziel rational und vielleicht langweilig ist.
Ich habe werdende Großeltern trainiert, die für ihre Enkel da sein wollten und nach Jahrzehnten ungesunden Lebensstils zu wirklich fitten Senioren wurden. Warum? Weil die Motivation „Ich will gesund sein und möglichst viel von meinen Enkeln erleben“ in dem Fall emotional besetzt war.
Bist Du, und das hoffen wir, allerdings kerngesund ist dieses Ziel erstens kein Ziel, weil es keine Veränderung deines Zustands ist, sondern nur Erhaltung und zweitens ein rationaler Zugang, der legitim ist, aber vermutlich wenig Begeisterung entzündet.
Meist muss man nicht lange nach solchen Zielen suchen. Sie sind in unseren Träumen verborgen, deren Realisierung wir uns aus vermeintlich legitimen Gründen nicht gestatten.
Als Trainer ist es unsere Aufgabe, Euch nach diesen Zielen zu Fragen. Also, was ist Dein Ziel?
Lass uns dein Ziel wissen: fgonline@fitnessgoesoffice.com