Gib es sowas wie eine ungesunde Körperform?
Der Body Mass Index, kurz BMI war lange der Standard, um Gewicht und Gesundheitsrisiko in Relation zu stellen. Er errechnet sich schnell, einfach und ist eine günstige Erfassungsmethode. Man nimmt sein Körpergewicht und dividiert es durch seine Größe in Metern zum Quadrat.
Allerdings stellt dieses Ergebnis überhaupt nicht dar, wieviel Körperfett eine Person hat geschweige denn wie dieses im Körper verteilt ist. Dabei sind diese beiden Größen ein wesentlich wichtigerer Faktor, um die Gesundheit und den Stoffwechsel einer Person beurteilen zu können.
Eine neue Studie aus dem BMJ-Journal hat sich mit verschiedenen Körpertypen und deren Fettverteilung befasst, um die Frage zu beantworten, ob hier ein Risiko für einen verfrühten Tod liegen könnte.
Intraabdominales oder viszerales Fett wird mit einem höheren Sterberisiko in Verbindung gebracht
Die Forscher untersuchten im Rahmen dieser Studie die folgenden Parameter: Taille, Hüft- und Oberschenkelumfang sowie das Verhältnis von Taille zu Hüfte, Taille zur Größe, Taille zu Oberschenkelumfang; zusätzlich noch den Adipositas Index, der Hüftumfang und Größe beinhaltet sowie den Body Shape Index, der sich aus Taille, BMI und Größe ergibt.
Dabei fanden sie heraus, dass ein größerer Hüft- und Oberschenkelumfang (auch Birnenform genannt) mit einem geringeren Sterberisiko korreliert. Alle Messungen, die auf erhöhtes viszerales Fett schließen ließen, standen mit einem erhöhten Sterberisiko in Verbindung. Hier sprechen die Forscher von einer Apfelform. (Meist dicker Bauch und dünne Gliedmaßen)
Was bedeuten dieser Ergebnisse?
Die Ergebnisse zeigten, dass nicht nur der absolute Körperfettanteil, sondern vor allem dessen Verteilung ein erheblicher Faktor bei der Gesundheit ist. Viszerales Fett stellt ein größeres Risiko dar als Fettleibigkeit alleine.
Viszerales Fett, das die inneren Organe umschließt, fördert Entzündungen und stört Stoffwechselvorgänge. Dies führt zu Insulinresistenz, Typ 2 Diabetes und Herzkreislauferkrankungen. Im Gegensatz dazu ist Fett um die Hüfte oder die Oberschenkel sogar protektiv. Folgende Werte zeigen das: Gesamtcholesterin, LDL Cholesterin, Triglycride, Arterienverkalkung, Blutdruck, Blutzucker und Insulinwerte sowie eine erhöhte Sensitivität für Insulin.
Zusammen gefasst zeigen diese Ergebnisse, dass die Verwendung des BMI erst mit den Messungen des viszeralen Fetts richtig sinnvoll ist.
Was kann man tun?
Wie kann man viszerales Fett nun reduzieren?
Die schlechte Nachricht zuerst. Viel davon ist genetische Disposition. Die gute Nachricht: Viszerales Fett baut sich ebenso ab wie normales Körperfett und die Strategien sind dieselben:
- Eine gesunde Diät, die Proteine, Obst, Gemüse und Vollkorngetreide enthält
- Die Einschränkung von Zucker in der Nahrung.
- Bewegung! Um die 150 Minuten pro Woche.
- Schlaf. Ausreichend Schlaf. Was das bedeutet erfährst Du in unseren Artikel dazu.
- Chronischen Stress reduzieren. Das mit chronischem Stress in Verbindung stehende Cortisol führt zu Gewichtszunahme und der Speicherung von viszeralem Fett.
Mehr dazu findest du hier: https://www.health.harvard.edu/blog/the-link-between-abdominal-fat-and-death-what-is-the-shape-of-health-2021021821960