Gesundheitsrisiko Sitzen -neue Erkenntnisse
In den letzten Tagen hat sich einiges getan in der Welt der Sport- und Gesundheitswissenschaften. In einem frühen Beitrag von uns, haben wir von einer Studie berichtet, die die Bewegung und die Sitzdauer von Probanden im Hinblick auf die Sterblichkeit untersucht. Hier gibt es nun neue Erkenntnisse!
Sitzen ist die Position in der Erwachsene die meiste Zeit verbringen, vor allem in der „Homeoffice – Zeit“ und der kalten Temperaturen draußen, verstärkt sich das umso mehr. In einer Studie von Firstbeat konnte gezeigt werden, dass durch die Corona Krise bedingt die Anzahl an sehr inaktiven Arbeitstagen – unter 1000 Schritte – sich vervierfacht haben.
Die Konsequenz von langen Sitzperioden und wenig Bewegung sind kurzfristig meist Verspannungen und Probleme mit dem Bewegungsapparat. Aus langfristiger Sicht haben Studien gezeigt, dass eine Verbindung zwischen Sitzen und Sterblichkeit besteht. Personen mit einem hohen Sitzanteil haben ein erhöhtes Risiko für frühe Sterblichkeit.
In einem Video von uns haben wir euch eine Studie vorgestellt, die untersucht wieviel Bewegung durchgeführt werden muss, um die negativen Auswirkungen von acht Stunden Sitzen entgegenwirken zu können. Die Wissenschaftler kamen dabei zum Ergebnis, dass 60-75 Minuten an moderater Aktivität notwendig sind um keine negativen Konsequenzen vom Sitzen zu erleiden.
Diese Studie stützt aber auf Daten, die nicht gemessen wurden, sondern die Probanden rückblickend angegeben haben. Grundsätzlich neigen wir aber eher dazu Sitzperioden als weniger lang einzuschätzen genauso wie die Menge an aktiver Bewegung zu überschätzen. Daher wurde die Studie nun wiederholt – mit objektiv gemessenen Daten von Schrittzählern. Die Ergebnisse sind erfreulich!
In der Metaanalyse wurden 9 Studien mit insgesamt 50 000 Frauen und Männern mittleren Alters inkludiert. In der Studie wird beschrieben, dass die meisten Probanden im Durschnitt 10 Stunden pro Tag saßen, viele sich kaum bewegten und wenn dann für gewöhnlich 2-3 Minuten am Stück gehend. In weiterer Folge wurden retrospektiv, ca. 12 Jahre später, Todesstatistiken der Probanden überprüft und so der Lebensstil mit der Lebensdauer in Verbindung gebracht. Die Ergebnisse zeigen, dass jenes Drittel an Probanden, das die höchsten Sitzzeiten hatten und die geringsten Bewegungszeiten, eine 260% höhere Wahrscheinlichkeit haben verfrüht zu sterben, im Vergleich zu jenen Probanden die am meisten Bewegung und geringsten Sitzzeiten hatten. Dabei wurde für Faktoren wie Rauchen, Übergewicht die die Ergebnisse beeinflussen würden, kontrolliert.
Personen im mittleren Aktivitätsdrittel – moderate Bewegung von in etwa 11 Minuten am Tag – starben seltener vorzeitig als Probanden, die sich weniger bewegten, obwohl sie auch zur Gruppe, die am meisten saß, gehörten.
Als Fazit streichen die Wissenschaftler der Studie hervor dass der Sweet Spot für Bewegung und Langlebigkeit in etwa bei 35 Minuten moderate Bewegung (z.B. zügiges Gehen) pro Tag liegt. Diese Dauer führt zur größten statistischen Verbesserung der Lebensdauer, egal wie viele Stunden man dabei saß.
35 Minuten – ist eine Aktive Lunch und eine Good Morning Show 😉
Wir sehen uns beim Training!