Dass Fasten gesund ist, weiß man schon länger. Neu ist, dass es dem Arzt und Fastenspezialisten Andreas Michalsen zufolge auch sehr gesund für unser Gehirn sein soll.
Auch wenn noch viele Studien angestellt werden müssen, verdichten sich die Hinweise, dass Fasten auch bei neurodegenerativen Erkrankungen wie Demenz und Alzheimer zumindest präventiv dienlich sein kann.
Die Wissenschaft dahinter
Versuche mit Mäusen in den 1930er Jahren ließen diese Annahmen zu, wenngleich er betont, dass man hier mit 1:1 Schlüssen vorsichtig sein muss.
Naheliegender und vielversprechend war ein Versuch mit übergewichtigen älteren Personen, deren kognitive Defizite durch Fasten leicht verbessert werden konnten. Hier ging es um Merkfähigkeit und Konzentrationsvermögen.
Hinter diesen Effekten steht die Bildung von Ketonkörpern, die nach 12 Stunden Nahrungsentzug bereits in der Leber gebildet werden und von Gehirn und Muskeln gut, und zumindest zwischenzeitlich, gerne verstoffwechselt werden. Gerade bei Parkinson soll dies sehr positive Effekte zeitigen können.
Ein weiterer Mechanismus hinter diesen positiven Effekten ist die Autophagie, in der, laienhaft ausgedrückt, Zellen sich selbst recyclen und Abfallstoffe verstoffwechselt werden. Gerade weil Nervenzellen so alt werden wie wir selbst, sich also nicht wie rote Blutkörperchen alle paar Monate erneuern, kann der Vorgang der Autophagie für die Verhinderung neurodegenerativer Erkrankungen sehr hilfreich sein.
Vorsicht!
Weil es auch letzte Woche ein Thema gewesen ist: Beim Fasten sollte man, wenn man sich für eine Variante mit reduzierter Kalorienaufnahme entscheidet, den Zucker weglassen. Die „Entzugserscheinungen“, Zucker spricht dieselben Belohnungszentren im Gehirn an wie Drogen, dauert etwas 48 Stunden. Dafür wird man am 3. Tag mit einer „Fasteneuphorie“ belohnt. Diese Variante des Heilfastens ist aber im Gegensatz zu den Intervallfastenmethoden nur unter ärztlicher Aufsicht zu empfehlen.
Skeptisch ist Michalsen bei den Effekten, wenn die Demenz voll und ganz ausgeprägt ist. Und eine weitere Einschränkung: Jugendliche, Schwangere und Menschen mit Gicht oder Esstörungen sollten nicht fasten.
Was soll ich machen?
Ob Du dich für Intervallfasten oder Heilfasten entscheidest. Du tust in beiden Fällen sehr wahrscheinlich auch etwas für Deinen Kopf! Mahlzeit! 😉