Alkohol und Sport
Gerade im Sommer wird mehr getrunken. Bei den hoffentlich bald wieder anstehenden sozialen Aktivitäten, wie Grillfeste, fließt auch vermehrt Alkohol. Doch was ist dran, an der Schädlichkeit für das Training? Das erfährst Du hier.
Das Positive zuerst: Alkohol hat eine anregende und enthemmende Wirkung und meistens fühlen wir uns damit gut. Dieses Gefühl wird allerdings ab einer gewissen Menge mit einem Preis gekauft.
Kalorien
Alkohol hat ziemlich viele Kalorien und führt schon allein daher zu einer Gewichtszunahme. Wer also brav trainiert und ebenso gerne trinkt, kann hier die Effekte auf der Waage sehen.
Harntreibend
Alkohol ist harntreibend und kann daher den Flüssigkeitshaushalt nachhaltig schädigen. Gerade wenn Du in der Hitze Sport treibst, sollte der erste Liter alkoholfrei sein. Wasser oder verdünnte Säfte sind hier ideal. (Das ist kein Freibrief, sich danach zu betrinken)
Immunsystem
Alkohol hemmt unser Immunsystem. Dieses wird bei Training zwar in seiner Funktion verbessert, ist aber unmittelbar nach dem Training auch „im Keller“ (sehr unwissenschaftlich gesprochen). Hier noch Alkohol zu sich zu nehmen ist ungünstig. Der hemmende Effekt ist bereits nach einem Viertelliter Wein oder einem halben Liter Bier zu messen.
Schlaf
Alkohol mag uns das Gefühl geben, dass wir leichter einschlafen. Er verschlechtert aber die Tiefschlafphase deutlich. Das raubt dem Schlaf gerade bei hohem Alkoholkonsum den Erholungswert.
Gewöhnungseffekte
Wie bei allen Drogen gewöhnen wir uns an die Dosis und brauchen immer mehr, um die Effekte zu spüren. Das ist bei Zigaretten, Koffein und anderen Suchtmitteln sehr ähnlich.
Zusammenfassung aus der Praxis
Alkohol wird oft dann zum Problem, wenn die Einnahme ohne Ritual und aus purer Gewohnheit stattfindet. Aus sportlicher Sicht sage ich ganz klar, dass täglicher Konsum ein Problem darstellt. Oft bleibt es nämlich nicht beim noch immer verharmlosten Achterl. So habe ich jahrelang einen Athleten betreut, der bei aller Gewissenhaftigkeit im Training keine Erfolge in seiner Sportart eingefahren hat, bis er mir anvertraute, dass er täglich sechs Bier trinkt. Nachdem er (auch durch Therapie) auf „anlassbezogene Intoxikation in Maßen“ (Feste) umgestellt hat, ging es auch sportlich bergauf.
Alkohol als Genussmittel sollte idealerweise immer in einen sozialen Kontext gebettet sein, der uns erlaubt seine durchaus positiven Effekte bewusst zu genießen (und ja als Trainer haben wir auch manchmal einen sitzen).
Viel Spaß beim Training !