Gibt es etwas Besseres als Optimismus?
Während Optimisten oft mit einer gewissen Leichtigkeit durchs Leben gleiten zu scheinen, dürfte es wissenschaftlich gesehen noch eine bessere Methode geben: Realismus
Grundsätzlich klingt Optimismus nach einem vernünftigen Konzept. Diese positive Erwartungshaltung wird oft mit Glückseligkeit, besserer Gesundheit und einer weitaus geringeren Sterblichkeit in Verbindung gebracht. Pessimismus hingegen wird oft mit chronischem Stress im Verbindung gebracht, da der aktivierende Teil unseres vegetativen Nervensystems permanent eingeschalten ist.
Dies führt schnell zur Annahme, dass es wohl am gesündesten wäre eine positive, optimistische Sicht auf die Dinge zu entwickeln. Laut Ronald Siegel von der Harvard Medical School sollte dieses Konzept dringend überdacht werden. Statt eines künstlich aufgesetzten Optimismus macht er sich für einen pragmatischen Realismus stark. Warum?
Machen Sie sich etwas vor
Siegel sagt, dass sowohl Pessimisten als auch Optimisten dazu neigen, die Realität zu ignorieren. Pessimisten würden dazu neigen, sich selbst runter zu machen und nur das schlimmste zu erwarten, während Optimisten oft dazu neigen, sich etwas vorzumachen.
Man solle sich daher auf die Realität konzentrieren und mehr Resilienz entwickeln. Er fordert, dass jeder die Zuversicht an sich selbst entwickeln soll, dass er oder sie in der Lage ist, sich den Situationen zu stellen. Soweit nichts Neues. Wie findet man aber diesen Glauben?
Das Selbstvertrauen entwickeln
Die folgenden Schritte können laut Siegel dabei helfen, eine realistische Sicht auf die Dinge und die eigenen Fähigkeiten zu entwickeln.
- In einem ersten Schritt empfiehlt er, in der Gegenwart zu leben und die Zukunft als das zu sehen, was sie ist: eine Fülle an Möglichkeiten; nicht mehr. Der Fokus auf das, was jetzt gerade passiert – (unsere) Realität. Dieses Konzept ist auch als Mindfulness bekannt.
- Gute soziale Netzwerke und stabile Freundschaften helfen uns dabei, die guten und schlechten Momente im Leben besser zu bewältigen. Schöne Momente werden geteilt noch schöner, schlechte weniger schlimm. Freunde und Familie können uns dabei helfen, Ereignisse richtig einzuordnen und richtigen Kontext zu finden. In Zeiten der Pandemie empfiehlt er aus den Onlinemedien das beste rauszuholen und zum Hörer zu greifen.
- “Erweitern Sie Ihren Horizont,“ fordert Siegel. Menschen, die sich mit einer größeren Sache identifizieren, sehen sich laut ihm eher in der Lage, mit den Unsicherheiten des Lebens fertig zu werden. Dies kann ihm zufolge über Religion passieren oder historisches Wissen, das unserem eigenen Leben mehr Lösungswege zur Verfügung stellt.
- Wer einen Sinn im Leben hat, kommt leichter über schwierige Zeiten hinweg. “Es ist der Grund, warum Sie in der Früh aufstehen. Gleichgültig, ob es Kunst, eine Beziehung oder ein berufliches Projekt ist. Es muss für Sie wichtig sein,” sagt Siegel abschließend.
Zusammenfassung
Siegel fast zusammen, dass es natürlich einiges an Übung bedarf, aus einem Schema auszubrechen, aber selbst eine kleine Änderung kann schon große Auswirkungen in ihrem Leben haben.
Nächste Woche erfährst Du, welche Erkenntnisse Wettkampfsportler für Dich haben, um mit einer unschlagbar realistischen Sicht durch das Leben zu gehen.
Referenz: https://www.health.harvard.edu/mind-and-mood/an-outlook-better-than-optimism