Macht Fett essen fett?
Eines vorweg, ob wir zunehmen oder abnehmen hängt viel mehr von der gesamten Kalorienaufnahme ab, als vom Makronährstoffverhältnis. Dennoch gibt es Gründe warum das Essen von Fett eher zu einer Gewichtszunahme führt. Im folgenden Artikel möchten wir das genauer betrachten und auch zeigen, ob fettarme Diäten zu mehr Gewichtsverlust führen als Kohlenhydratarme Diäten.
Fette, die wir zu uns nehmen und Körperfett sind im Wesentlichen gleich. Es ist leicht für unseren Körper, den Makronährstoff Fett in Körperfett umzuwandeln. Von den drei Makronährstoffen benötigen Fette die geringste Energie, um verdaut zu werden, bezogen auf die Energie, die es liefert und wird mit einer Effizienz von 90-95% gespeichert (Vergleich Kohlenhydrate: 75-85%).
- Wenn wir Kohlenhydrate essen kann unser Körper sie, je nach Priorität, zur Energiegewinnung verbrennen, als Glykogen speichern, als Wärme verbrennen oder als letzte Wahl in Fett umwandeln. Wenn wir als zu viel Kohlenhydrate als Hauptkalorienquelle zu uns nehmen, führt der Überschuss möglicherweise nicht zu einer Fettzunahme.
- Mit Proteinen verhält es sich ähnlich: sie können für die Proteinsynthese, weitere Stoffwechselprozesses, zur Energiegewinnung verwendet werden oder in Glukose oder Fett umgewandelt werden.
- Wenn wir Fette essen, dann hat der Körper nur zwei Möglichkeiten: Verbrennung zur Energiegewinnung, wenn weder Kohlenhydrate noch überschüssiges Protein verfügbar sind, oder als Körperfett speichern. Wenn man zu viel Fett als Hauptkalorienquellen zu sich nimmt, bedeutet der Überschuss also eine Körperfettzunahme.
Unser Körper greift bei der Verbrennung zuerst auf Kohlenhydrate und Proteine zu, bevor er auf Fette zugreift. Somit hat die Menge an Fetten, die wir zu uns nehmen keinen wesentlichen Einfluss darauf wie viel Kohlenhydrate oder Proteine wir verbrennen. Sehr wohl hängt aber die Menge an Fetten, die verbrannt werden von der Menge an Kohlenhydraten ab, die wir zu uns nehmen. Anders ausgedrückt, wie viel Kohlenhydrate und Eiweiß wir essen, wirkt sich auf die gesamte Kalorienaufnahme aus. Wenn wir mehr Kalorien zu uns nehmen als wir verbrennen, wird das gesamte überschüssige Nahrungsfett gespeichert.
Zusätzlich haben Fette eine weitere Eigenschaft: sie haben eine hohe Kaloriendichte (9 kcal/g im Vergleich zu 4kcal/g Proteine und Kohlenhydrate. Die hohe Kaloriendichte machen Fette wenig sättigend.
Betrachtet man die oben genannten Erklärungen könnte man zu der Annahme kommen, dass fettarme Diäten der richtige Weg sind, wenn das Ziel der Gewichtsverlust ist. Tatsächlich gibt die Studienlage gemischte Ergebnisse. Für jede Studie, die einen größeren Gewichtsverlust auf Grund von weniger Fett berichtet, scheint es eine zu geben, die einen größeren Gewichtsverlust auf Grund der Reduktion von Kohlenhydraten zurückführt.
Zusammenfassend kann man sagen, dass in klinischen Langzeitstudien die meisten Studien mit Fett- und kohlenhydratarmen Diäten zu ähnlichen Ergebnissen beim Abnehmen kommen. Beide Diäten funktionieren aber in erster Linie weil die Probanden gesamt weniger Kalorien zu sich nehmen und auch mehr Protein zugeführt wird.
Hier erfährst du mehr: https://examine.com/nutrition/eating-fat-make-you-fat/