Die beste Trainingsintensität zum Nachdenken
Zu wenig Bewegung ist ein Problem unserer modernen Gesellschaft. Diabetes, Herzkreislauferkrankungen oder Stoffwechselerkrankungen werden meist in einem Atemzug mit zu wenig Aktivität genannt. Regelmäßiger Sport hat aber auch einen Einfluss auf unser Gehirn (z.B. geringeres Risiko für Parkinson, Alzheimer und Schlaganfälle). Für den Alltag interessant: Training verhilft uns zu erhöhten kognitiven Leistungen. Dies ist mit der erhöhten Durchblutung im Gehirn zu erklären:
Unser Körper benötigt eine gute Blutversorgung um Sauerstoff, Nährstoffe und Energiesubstrate zu verteilen und um Abfallprodukte abzutransportieren. Während des Trainings entsteht in der Muskulatur ein höherer Bedarf an Energie, um die Bewegung auch durchführen zu können. Um diesem höheren Bedarf gerecht zu werden, setzen die Blutgefäße Stickoxide frei. Diese öffnen nahegelegene Blutgefäße und können so vermehrt Blut dorthin transportieren, wo es auch gebraucht wird. Regelmäßiges Training optimiert diesen Blutfluss:
- Die Stickoxide stimulieren auch die Bildung von neuen Blutgefäßen und
- Das gesamte Blutvolumen steigert sich um ca. 15% (von untrainiert zu trainiert).
Diese beiden Anpassungen ermöglichen es, besser Blut in jene Gebiete zu bringen, die es gerade benötigen. Dazu zählt natürlich auch das Gehirn. Die gesteigerte neuronale und metabolische Aktivität des Gehirns während des Trainings erhöht den Blutfluss auch in diese Region. Eine wichtige Rolle spielt in diesem Zusammenhang die Trainingsintensität. Sport bei ca. 60% Intensität – also schnelles gehen oder langsam laufen – erhöht den Blutfluss in das Gehirn. Bei weiterer Erhöhung der Intensität jedoch reduziert sich dieser Blutfluss, wodurch weniger Sauerstoff in unser Gehirn gelangt. Es wird angenommen, dass der reduzierte Blutfluss bei hoher Intensität schlussendlich auch ein Aspekt ist, der zu einer Ermüdung und dem Abbruch des Trainings führt. Niedrige Intensität beim Training erhöht aber den Blutfluss. Unsere kognitive Leistung steigt und ermöglicht es, besser über komplexe Probleme nachzudenken oder auch die eine oder andere Idee zu entwickeln.
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