Das Leben schön malen?
Der nordamerikamische Maler Norman Rockwell ist bekannt für seine Gemälde, in denen Glück oft ein Motiv ist. Weniger bekannt ist, dass er sich seiner Depressionen wegen oft in psychiatrischer Behandlung befunden hat. Dass ein Mann, dessen Werk Glück als Leitmotiv hat, selbst mit Depressionen kämpft, scheint befremdlich, ist es aber nicht.
Die Forschung zeigt, dass dieses “Handeln als ob” einen selbst, wenn auch nur kurzfristig, glücklich machen kann. Einerseits ist dieser Prozess nur kurzfristig und ersetzt keine Therapie, andererseits fällt uns dieser Prozess nicht leicht und soll auch keine Verdrängung sein.
Wie soll man also vorgehen?
Forscher der University of California konnten zeigen, dass die bewusste Entscheidung extrovertiert zu handeln, dabei helfen kann. Im Gegenzug bewirkte introvertiertes Handeln das Gegenteil. Analog dazu kann das Beschenken von Menschen im eigenen Umfeld, spenden und ehrenamtliches Handeln ebenso das eigene Wohlbefinden stärken.
Eine Erklärung, warum dies funktioniert ist, dass soziales Verhalten eine kognitive Dissonanz fördern kann. Man fühlt sich zwar nicht gut, aber handelt anders, was wiederum unbewusst dazu führen kann, dass man sich glücklicher fühlt.
Plausibler noch ist die Erklärung, dass gleiches gleiches anzieht. Handelt man selbst positiv und sozial, zieht man ebenso positive Menschen an.
Freilich kann dies keine professionelle Hilfe ersetzen. Norman Rockwell war die meiste Zeit seines Lebens in Behandlung. Die Malerei allerdings ein Teil seiner Therapie. Seine Biographin Deborah Solomon schildert es so: Er malte, wonach er sich sehnte.
Kann man sich sein Leben also schön malen? Ja, wenn man sich bewusst ist, dass all dies keine direkten Maßnahmen sind: Die Idee ist, dass wenn man auf sein Umfeld positiv wirkt, diese Effekte bald zurück kommen und man aus sich selbst heraus glücklich sein kann.
Mehr erfahren: https://www.theatlantic.com/family/archive/2021/03/making-people-happy-makes-you-happier-too/618190/